Im aktuellen Podcast von neues stiften spricht Andreas Schiemenz mit der Kunsthistorikerin und Fundraisiern Gesa Huget. Sie leitet in der Hamburger Kunsthalle die Abteilung „Engagement und Partnerschaft“. Davor war sie in der Hamburger Elbphilharmonie und konnte dort, quasi von der Pike auf, das Fundraising lernen.

„Ich habe schon immer die Schnittstelle gesucht zwischen der Kunst und der Wirtschaft.“

Gemeinsam mit Dr. Anna Punke-Dresen und Andreas Schiemenz hat Gesa Huget einen Fachaustausch für Fundraiserinnen und Fundraiser der Museen Deutschland, Österreich und der Schweiz ins Leben gerufen.

„Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich das Fundraising in den verschiedenen Häusern aufgesetzt ist.“

Dieser Kreis trifft sich regelmäßig und tauscht sich über die Anforderungen im Fundraising aus. Dieser Fachaustausch fand, coronabedingt, bisher digital statt. Doch in diesem Jahr ist das erste persönliche Treffen in Hamburg geplant. Die Hamburger Kunsthalle bietet für Unterstützerinnen und Unterstützer ein breites Angebot an. Von der Anschaffung eines neues Bildes, über die Restaurierung bis hin zur Unterstützung von Umbauarbeiten reicht das Fundraisingangebot.

Darüber hinaus wird ein gutes Bildungs- und Vermittlungsprogramm angeboten, in dem besonders Kinder und Jugendliche mit der Kunst in Berührung kommen. 60.000 Kinder besuchen pro Jahr die Hamburger Kunsthalle, gezielt werden auch Erzieherinnen und Erzieher sowie Lehrer und Lehrerinnen angesprochen und in das Haus eingeladen. Gesa Huget sagt:

„Wenn wir nur zwei Kinder pro Klasse erreichen, dann hat sich dieses Angebot schon gelohnt.“

Die Hamburger Kunsthalle verfügt über einen großen Freundeskreis und zahlreiche Unterstützerinnen und Unterstützer für die vielen unterschiedlichen Projekte im Haus. Die Motive der Menschen sind dabei breit gefächert und Gesa Huget erlebt eine große Offenheit bei Spendenden für Kunst und Kultur:

„Die Menschen möchten Kunst aktiv fördern, sich aber auch mit der Kunst aktiv auseinandersetzen.“

Bringen wir eigentlich das nach außen, was die Förderung von Kunst und Kultur erreicht, wie sie wirkt? Diese Frage stellt sich das Fundraising in Museen insbesondere, wenn es um die Gewinnung und Bindung von jüngeren Unterstützern und Unterstützerinnen geht. Ob die aktuelle Diskussion um die documenta hilft, Kunst mehr in den gesellschaftlichen Fokus zu nehmen, bejaht Gesa Huget:

„Jede Auseinandersetzung über Kunst, die angeregt wird, ist gut.“