Johannes Richter: Auch Nazis machen erfolgreiches Fundraising
Hallo liebe Hörerinnen und Hörer,
er weiß, um was es geht: Johannes Richter gibt in dieser Folge Einblicke in die komplexe Welt der Spendenakquise für humanitäre Hilfe und Entwicklungszusammenarbeit. Richter ist bei medico international für die Spendenkommunikation zuständig. Die gemeinnützige Organisation setzt sich in solidarischer Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen vorwiegend in Afrika, Asien und Lateinamerika für eine gerechte Welt ein. 1997 wurde medico als Mitinitiator der Kampagne zum Verbot von Landminen mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Johannes Richter ist Soziologe und hat sich intensiv mit den Spendenstrategien der extremen Rechten und antifaschistischen Gegenkonzepten beschäftigt. Als Wissenschaftler bringt er eine reflektierte Perspektive ein, wie Fundraising nicht nur Mittelbeschaffung, sondern auch ein Spiegel gesellschaftlicher Dynamiken sein kann.
„Auch Nazis machen erfolgreiches Fundraising!“
Richter betont die ambivalente Realität, dass selbst rechtsextreme Organisationen im Fundraising erfolgreich sind. Dieses provokante Statement leitet eine kritische Betrachtung ein, wie Kampagnen und Kommunikation zielgerichtet und professionell gestaltet werden – unabhängig von den Inhalten. Es geht um die Mechanismen, die Erfolg im Fundraising ermöglichen, aber auch um die ethische Verantwortung, die mit der Mittelbeschaffung einhergeht.
Im Gespräch geht Richter darauf ein, wie die zerstörerische Rhetorik bestimmter Gruppen und Organisationen eine Herausforderung für die Zivilgesellschaft und NGOs darstellt. Fundraising findet vor diesem Hintergrund nicht nur als Kapitalbeschaffung, sondern als Teil eines demokratischen Werteverständnisses statt, das Standhaftigkeit und klare Positionierung erfordert. Er sagt:
„Statt Diskurs ist das Ziel Zerstörung!"
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