Die erstaunlichen Ergebnisse des Gehaltsreports im 3. Sektor
Gehalt, Wirkung und Wertschätzung: Was die Zahlen wirklich sagen… Annika Behrendt, Geschäftsführerin der Talents4Good GmbH, und Anna Schwarz, Leitung der Personio Foundation, melden sich zurück – mit einer echten Premiere: dem ersten übergreifenden Gehaltsmonitor für den gemeinnützigen Sektor im deutschsprachigen Raum. Nach dem Aufruf zur Teilnahme sprechen die beiden diesmal mit Andreas Schiemenz und Jörg Schumacher über die Ergebnisse.
Über 230 Organisationen haben an der Erhebung teilgenommen – rund die Hälfte davon mit weniger als 30 Mitarbeitenden. Damit liegt erstmals eine solide Datengrundlage für Diskussionen rund um Vergütung, Transparenz und Personalentwicklung im Non-Profit-Bereich vor:
„Das Thema HR steckt in vielen Organisationen noch in den Kinderschuhen.“
Die Auswertung zeigt deutlich: Strategisches Personalmanagement ist vielerorts noch nicht angekommen. HR-Aufgaben werden oft nebenbei erledigt, ohne klare Zuständigkeiten oder fundierte Prozesse. Dabei wird die Frage drängender: Wie schaffen wir es, gute Mitarbeitende nicht nur zu gewinnen, sondern auch langfristig zu halten? Eine der Ursachen für hohe Fluktuation ist das Fehlen echter Entwicklungsperspektiven. „Unsere Erhebung zeigt: Die Karrieremöglichkeiten sind begrenzt“, so Anna Schwarz. Wer im Sektor arbeitet, tut das häufig aus Überzeugung – aber nicht, weil Aufstiegschancen winken. Für junge Talente, die Sinn mit beruflicher Entwicklung verbinden wollen, ist das ein Problem.
Eine weitere überraschende Erkenntnis: Fundraiserinnen, deren Arbeit für das finanzielle Fundament vieler Organisationen zentral ist, erhalten im Schnitt niedrigere Gehälter als Kolleginnen aus dem Programmmanagement. Gleichzeitig offenbaren die Daten teils enorme Unterschiede in der Vergütung vergleichbarer Funktionen: „Wir haben Unterschiede in den Gehaltsspannen von bis zu 30 Prozent!“, betont Annika Behrendt. Ein klares Zeichen dafür, wie intransparent und uneinheitlich Gehaltsstrukturen bislang sind.
„Es wird eine Marktbereinigung geben in den nächsten Jahren!“
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