Peter Rosenberger von krisenchat über die digitale Hilfe für junge Menschen
Manche Innovationen beginnen mit einer einfachen Frage: Wie erreichen wir junge Menschen genau dann, wenn sie niemand anderen haben? Das Team von krisenchat hat vor knapp fünf Jahren ein System aufgebaut, das Tag und Nacht hilft. Diese Hilfe funktioniert, weil sie einfach ist: Keine App, kein Formular, keine Hürde. Nur ein Chat. Und dahinter: echte Menschen mit echtem Zuhören.
In der aktuellen Podcastfolge sprechen Andreas Schiemenz und Jörg Schumacher mit Peter Rosenberger, dem Head of Partnerships bei krisenchat über psychische Gesundheit, den Mut zum Handeln – und wie Ehrenamt und Digitalisierung eine Lücke schließen, die viele viel zu lange übersehen haben. Der Fundraising-Manager sagt:
„Wir erreichen die Jugendlichen da, wo sie sind – am Handy!“
Mit krisenchat wurde ein digitaler Raum geschaffen, in dem Hilfe jederzeit erreichbar ist. Über WhatsApp, Telegram oder SMS – also dort, wo sich das Leben junger Menschen ohnehin abspielt. Über 500 ehrenamtliche Helfer:innen sind heute Teil des Netzwerks. Sie stehen jungen Menschen in akuten Krisen zur Seite – oft nachts, oft bei Themen, über die sonst niemand spricht. „Dreiviertel aller psychischen Erkrankungen beginnen vor dem 25. Lebensjahr“, weiß Rosenberger. Die Zahlen sind erschütternd. Aber wer früh hilft, kann Schlimmeres verhindern. Als der Krieg in der Ukraine begann, hat krisenchat gemeinsam mit ukrainischen und russischsprachigen Berater:innen einen eigenen Dienst für Geflüchtete aufgebaut. 30 ukrainische Krisenberater:innen beraten heute monatlich über 1.500 Menschen, die oft alles verloren haben – außer ihrem Smartphone. Auch in dieser Ausnahmesituation bleibt krisenchat seinem Prinzip treu: niedrigschwellig, menschlich, immer erreichbar.
„Die Kolleg:innen in der Ukraine arbeiten Tag und Nacht.“
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