Dr. Martin Buchholz und der Kampf der Herzretter gegen die Windmühlen
Jedes Jahr sind in Deutschland 300.000 Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren betroffen, 55.0000 davon werden reanimiert Einer von Ihnen ist Dr. Martin Buchholz, der vor neun Jahren einen Herzinfarkt erlitt – und überlebte.
Seitdem kämpft der ehemalige Orthopäde mit den von ihm gegründeten „Herzrettern“ für flächendeckende Reanimations-Trainings in Schulen und Betrieben.
„Wenn alle Menschen gelernt haben, Leben zu retten und in der dramatischen Situation eines plötzlichen Herztodes reflexartig helfen, kann die Überlebensquote Deutschland von aktuell zehn Prozent auf 30 bis 40 Prozent – wie in Skandinavien - gesteigert werden!“ sagt Martin Buchholz im Gespräch mit Andreas Schiemenz und Jörg Schumacher.
Denn: „Die medizinische Versorgung in Deutschland ist top, aber oft brauchen die Retter zu lange.“ In der Regel dauert es acht bis zwölf Minuten, bis ein Rettungswagen am Einsatzort ist – für einen Herzinfarkt oft zu lang. Zurück bleiben viele Tote oder Menschen, die nur (schwerst-) behindert überleben. Deshalb hat sich die Herzretter Initiative zum Ziel gesetzt, das einfach zu erlernende Wissen der Wiederbelebung durch Laien möglichst allen Menschen zu vermitteln. Seit 2016 haben die „Herzretter“ mehr als 50.000 Menschen trainiert. Für Jugendliche in Schulen, Kindertagesstätten, Sportvereinen und Jugendeinrichtungen sind die Trainings niedrigschwellig und kostenfrei und werden überwiegend durch Spenden finanziert. Buchholz: „Ich habe mir in kurzer Zeit sehr viel Wissen über Fundraising angeeignet - und lerne immer noch dazu.“
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